Freitag, 18. Juni 2010

Erstens kommt es anders..,

Verrückter Tag heute.

Begonnen hat ja alles eigentlich damit, dass ich heut früh losfahren
wollte und einen Platten vorderreifen hatte. Den habe ich geflickt und
bin dann 10km in die andere richtung gefahren, um bei einem
radgeschäft einen neuen Schlauch zu besorgen, weil das ventil
kaputtgegangen ist und ich sofort einen ersatzschlauch besorgen wollte.

Die hatten aber nicht die richtige Größe, also bin ich wieder retour
in die richtige Richtung, weil dort nach 24km wieder ein radgeschäft
war. Sehr gut, die hatten alles. Neuer Schlauch, alles montiert, hatte
ich nach 15km wieder einen Platten (das war dann die Geschichte des
vorigen Eintrages).

Von dort bin ich also los, in den strömenden regen (bei ungefähr 9
grad).

Nach 2 1/2 Stunden Fahrt (neben LKWs und Autos, die mich jedes mal
vollspritzten, war ich so nass und nach einer bergabfahrt so
unterkühlt, dass ich nicht mehr warm wurde und meine vollkommen nassen
kleider und lederschuhe auch nicht mehr die geringsten Anstalten
machten, wieder trocken zu werden (wie auch, bei dem regen).
Schlotternd fuhr ich weiter in Richtung Bad aussee.

Ein Glück im Unglück war, das mein Freund Michele die Situation beim
Projekt doch gut im griff hat, und ich also doch nicht morgen mittag
in Wien sein muss. Die Generalprobe für unser Projekt ist wie
ursprünglich geplant am Dienstag, also daher kein Stress. Ein SMS von
einem anderen Freund hatte alles durcheinandergebracht und als ich
Michele endlich erreichen konnte, gab er Entwarnung.

Ich hatte auf jeden Fall das Gefühl, dass regen und kälte jetzt echt
an meine Substanz gehen und dass ich, wenn ich noch lange weiterfahre,
echt krank werden würde. Keine Aussicht auf Trockenheit, Wärme oder
ein festes Dach über dem Kopf. Und diesige Dämmerung.

Deshalb habe ich jetzt kurzerhand in Bad aussee eine Pension gesucht.
Die Dame hat mich zwar ziemlich entsetzt angeschaut, aber mein Anblick
muss doch Mitleid erregt haben und so hat sie mir das letzte
Doppelzimmer zum einzelpreis gegeben.

Ursprünglich wollte ich eine nette mittagsrast in Bad aussee machen,
jetzt ist es Abend und ich habe trotz viel herumfahrerei nur ca 70km
gemacht (eigentlich wollte ich bis Mariazell kommen heute). Das ist
frustrierend.

Doch in der Hauptsache bin ich froh, dass mir nichts passiert ist und
ich hatte heute viele nette Begegnungen mit hilfsbereiten und
freundlichen menschen.

Vielleicht ist das die heutige Lektion: ohne die unterstützung seiner
Mitmenschen kommt man manchmal nicht weiter. Oder wie mal ein
Taxifahrer gesagt hat: er ist immer freundlich mit den anderen
menschen. Es kann ganz schnell passieren, dass man deren Hilfe
braucht. eh klar, doch wie leicht vergisst man das im Stress und in
der Anonymität.

In diesem Sinne, danke ich allen, die mir heute geholfen haben. Ohne
sie würde ich jetzt irgendwo da draußen im regen stehen mit meinem
platten reifen und weiter frieren.

Und morgen ist ein neuer Tag.

Seid gegrüßt.
M

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